Die Gemeinde Glinzendorf ist nicht groß, doch sie vereint viele Elemente, die als typisch Marchfeld gesehen werden. Dies trifft zwar auch auf andere Orte zu, doch in Glinzendorf kann man diese Spezifika bequem vom Bahnhof aus an einem Erlebnispfad erwandern.
Auf 2,5 Kilometer sind jene Elemente aneinander gereiht, die das Marchfeld so besonders machen – und die Besuchenden dabei überraschen.
Die Highlights der Region,
auf 2,5 Kilometern erlebbar gemacht.
Denn auch in Glinzendorf spaziert man an einzigartigen Höhepunkten vorbei – und zwar folgt man zuerst dem Sonnen-, dann dem Kornweg. Nach Einblicken in die das Marchfeld so prägende Landwirtschaft und den Biolandbau gelangt man zum Biohof Adamah, einem Pionier in der Direktvermarktung. Eine weitere Station ist der Geschichte des Marchfelds gewidmet – und auch hier war Glinzendorf exemplarisch dabei.
Das größte Ereignis, die Schlacht bei Wagram, wurde auch in Glinzendorf gefochten, der später legendäre Feldmarschall Josef Wenzel Graf Radetzky hat den Ort von den Franzosen zurückerobert, wurde aber nach nur einer Stunde wieder verdrängt. Auch am Ortsfriedhof rund um die Kirche erinnert ein symbolisches Grab an das Gemetzel vom Juli 1809.
Im Nordosten des Gemeindegebiets fließt der Rußbach, seit 1992 wichtigster Wasserlieferant der Region. Das Marchfeld war immer von Trockenheit bedroht, die Regulierungen der Bäche verschärften die Situation. Doch der Marchfeldkanal leitet seit damals Donauwasser in den Rußbach und konnte so den bereits bedrohlich gesunkenen Grundwasserspiegel stabilisieren und die Kornkammer Marchfeld retten.
Die nächsten Stationen widmen sich der Tierwelt, sowohl der Wildfauna wie auch einem besonderen Haustier, dem Marchfeldrind, das in Glinzendorf gezüchtet wird. Die Abschlusstafel des Rundgangs ist dem besonderen Klima der Region gewidmet. Kreisförmig hat man nun den Ort umwandert, doch dessen Mittelpunkt verweist auf das hohe Alter dieser Kulturlandschaft. Auch in Glinzendorf findet sich eine Kirche, die noch aus der Zeit der Babenberger stammt und seit fast 9 Jahrhunderten die Geschicke des Dorfs begleitet.
Autor: Günter Fuhrmann
Günter Fuhrmann stammt aus dem nördlichen Weinviertel. Er hat seine Leidenschaft für Geschichte zum Beruf gemacht und gestaltet Ausstellungen und Museen, schreibt Bücher und dreht Dokus. In der Nachfolge zur Niederösterreichischen Landessausstellung 2022 im Schloss Marchegg suchte er im Auftrag der Region Marchfeld nach Marchfeld Geheimnissen. Wir präsentieren Ihnen hier eine Auswahl davon.
Für weitere Informationen, besuche die Website vom Weinviertel-Tourismus.